Ich habe mich vor nichts gefürchtet

Therese

Hadumod Bußmann beschreibt in dem Buch das Leben der Therese Prinzessin von Bayern. Eine ungewöhnliche Frau und auch eine ungewöhnliche Geschichte. Sie hatte sich in ihren Cousin Prinz Otto von Bayern verliebt, aus dieser Heirat konnte aber nichts werden, weil Otto geisteskrank wurde. Standhaft hat sie dann jede andere Heirat verweigert, gegen den Druck aus ihrer Familie. In der damaligen Zeit war für Frauen, insbesondere ihres Standes, ja nichts anderes vorgesehen. Aber sie wollte wissenschaftlich arbeiten. Hat auch ihr ganzes Leben bereut, dass sie nur eine ziemlich unzulängliche Ausbildung hatte. (Da sage noch mal einer was über die gute alte Zeit!). Letztlich hat sie es aber geschafft. Sie ist nach Russland gereist, nach Süd- und Nordamerika. Hat fleißig gesammelt an Tieren und Pflanzen und wurde letztlich auch von Wissenschaftlern anerkannt. Ob das nur war, weil sie der königlichen Familie angehörte oder weil Mann ihre Arbeit tatsächlich schätzte, wird sich wohl nie so ganz klären lassen. Trotz aller Aufgeschlossenheit war sie aber eine konservative Adelige, die nicht verstehen konnte, dass ein Volk seinen König davon jagt – so wie in Brasilien und später ja auch in Bayern. Die königlichen Herrscher hatten für sie was väterliches, ohne sie konnte eine Nation eigentlich nicht bestehen.

Sind wir froh, dass es anders gekommen ist! Das Buch ist auf jeden Fall sehr lesenswert, gut und spannend geschrieben. Es gibt ja leider nicht viele Biographien über Frauen, was wohl auch daran liegt, dass Frauen nichts zu sagen hatten und sich um Haus, Herd und Kinder zu kümmern hatten.  Gut, dass sich das geändert hat – gut für uns und für die Welt! 🙂

Erschienen im Verlag C.H. Beck.

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