Die Kommune

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Siebziger Jahre – Dänemark, es wird eine Kommune gegründet. Erstaunlicherweise werden die Leute, die einziehen wollen erst mal befragt, was sie so machen und womit sie ihr Geld verdienen. Klingt eigentlich nicht nach Kommune und Siebziger Jahre 🙂 Es gab sogar eine Breakdance Einlage – gab es, wenn ich mich recht erinnere, in den 70ern auch noch nicht 🙂

Der Kommunenrat beschließt mit Mehrheit, dass das Bier, das hauptsächlich von Ole gesoffen wird, aus der Gemeinschaftskasse bezahlt wird. ‚Also sollen die, die kein Bier trinken, für die bezahlen, die es nicht hinkriegen, einen Strich zu machen?‘ fragt Ditte. ‚Ich weiß nicht, wie wir es sonst machen sollen‘, mein Ole.

Thomas Vinterberg erzählt die Geschichte einer Frau, Anna, die dann eines Tages einfach von einer jüngeren ersetzt wird. Der Mann, Erek,  war halt in der Midlife-Crisis. War offensichtlich früher auch nicht besser, als es heute ist. Die jüngere zieht dann auch in der Kommune ein und da fragt sich die Zuschauerin schon, warum Frau nicht einfach auszieht, sondern das alles erträgt, mitkriegt, wie der Ex geräuschvoll mit der Neuen schläft. So groß kann die Liebe doch gar nicht sein, dass frau sich das antut!

Anfangs sind die Mitglieder noch auf ihrer Seite. Doch als die Situation immer angespannter wird und sie mit den Nerven am Ende, tagt der Kommunenrat – es muss eine Entscheidung getroffen werden und alle blicken sie erwartungsvoll an. Es sagt zwar niemand, aber die Erwartungshaltung war auf jeden Fall ‚du musst ausziehen‘.  Es traut sich aber niemand, das zu sagen, also schiebt man der Tochter den schwarzen Peter zu. Sie soll ihre Meinung sagen. Ziemlich feige.

Trotz dem ernsten Hintergrund ist das Stück sehr unterhaltsam und auch humorvoll. Das ist für mich immer wieder der Unterschied zwischen deutschsprachigen Dramatikern und fremdsprachigen. Insbesondere amerikanische Dramatiker schaffen es immer, ernste Themen unterhaltsam auf die Bühne zu bringen.

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