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Herztier

Herta Müller erzählt die Geschichte von vier jungen Menschen im Rumänien Ceaucescus. Alle vier haben ihre Wurzeln in der deutschstämmigen Minderheit und alle vier werden vom rumänischen Geheimdienst überwacht.

Edgar, Georg und Kurt und die namenlose Ich-Erzählerin dürfen studieren, bekommen Arbeitsplätze zugeteilt. Sie treffen sich, diskutieren Literatur. Allerdings müssen sie die verbotenen Bücher in einem leerstehenden Haus verstecken. Sie werden getrennt immer wieder zu Verhören bei Hauptmann Pjele vorgeladen und müssen dort Erniedrigungen über sich ergehen lassen, zum Teil auch Folter.

Sie verlieren nacheinander ihre Arbeit und damit auch die Lebensgrundlage. Zu kommunistischen Zeiten konnte man sich ja nicht einfach einen Job suchen. Man kann an den Schicksalen dieser jungen Menschen sehr genau verfolgen, wie perfide und gemein die Menschen vom Geheimdienst fertig gemacht werden. Eine Erfahrung, die man selbst nicht machen möchte!

Georg ist der erste, der den Ausreiseantrag stellt und er bekommt auch die Genehmigung und einen Pass. Sehr bald kommt aber die Nachricht, dass Georg sich aus dem Fenster des Wohnheims in Frankfurt gestürzt hat. Auch die Erzählerin und Edgar bekommen die Erlaubnis zur Ausreise. Bekommen auch in Deutschland noch Drohnachrichten, sie werden einfach nicht in Ruhe gelassen. Ja und dann kommt noch die Nachricht, dass Kurt sich erhängt hat, kurz vor seiner Ausreise. Ob es bei Georg und Kurt wirklich Selbstmord war oder doch Anschläge der Securitate wird nicht geklärt. Wie auch?

Ein Buch, das einem wirklich nahe geht und einen die Schrecken einer Diktatur zumindest theoretisch nachempfinden lässt.

Herztier

 

 

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